Zugspitzextremlauf: 140. Gesamtplatz in 3:03:15
Wettkampfbericht:
Schon am Samstag fuhren wir über den Globetrotter in München nach Ehrwald. Am Abend holten wir unsere Startunterlagen und gingen später noch zum Steakessen. Mit dabei waren Wolfi und Brigitte. Letztere war natürlich unser Maskottchen für den harten Lauf. Fast 2300 Höhenmeter und 17,9 Kilometer bis man auf der Zugspitze, den höchsten Berg Deutschlands steht. Sonntag früh war es soweit, obwohl wir zum 2. Mal starteten, waren wir schon etwas nervös. Nach dem Frühstück (Semmel mit Nutella) ging es nach Ehrwald Richtung Start. Das Wetter sah vielversprechend aus. Für Nachmittag waren Gewitter angesagt, aber da wollten wir dann schon wieder vom Berg herunten sein. Um viertel nach 9 war es dann so weit. Startschuß in 1000 Meter Höhe. Es waren viele internationale Läufer (England, USA, Ägypten ...) am Start. Zuerst ging es relativ eben durch Ehrwald hindurch weiter auf einer teilweise geteerten Forststraße schon mit guter Steigung. Viele Läufer mussten hier schon gehen. Den ersten Kilometer fühlte ich mich nicht fit und ich merkte das harte Training in der Woche vorher, aber dann kamen die Füße immer besser in den Tritt und ich konnte immer wieder überholen, da ich relativ weit hinten gestartet bin. Nach ca. 500 Höhenmeter erreichten wir die Ehrwalder Alm wo die erste Verpflegungsstation war. Nun liefen wir auf Forststraßen zwischen Kühe hindurch, weiter bis zur Hochfeldernalm auf fast 1800 Meter. Hier hatten wir eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Berggipfel. Von hier ging nur noch ein schmaler Steig über steile Almwiesen weiter, wo auch Laufen teilweise unmöglich war. Zuerst mussten wir auf fast 2200 Hm hinauf. Ich fühlte mich Top in Form, wurde aber immer wieder ausgebremst, da das Überholen fast unmöglich war. Auf einem Grad angekommen ging es dann steil bergab und wir rutschten und liefen gleichzeitig so schnell es die Vorderleute zuließen nach unten. Relativ schnell ging es dann wieder auf über 2000 Meter hinauf und wir waren am Gatterl, der österreichischen, bayerischen Grenze. Ab hier waren wir im Hochgebirge. Über Fels und Stein stiegen und liefen wir weiter bis zur Knorrhütte, wo wir nochmals eine Verpflegungsstation vorfanden. Wolfi war mir dicht auf den Fersen. Von der Hütte ging es über Geröll und dann auch Schnee steil nach oben. Nur kurze Passagen konnte man Laufen, ansonsten war schnelles Gehen bzw. Steigen angesagt. Kurz vor der Seilbahnstation Sonn-Alpin überholte mich Wolfi und konnte sich etwas absetzen. Ich trank 2 Isogels, die ich in der Laufhose hatte und spürte sofort die Energie. Am Sonn-Alpin konnte ich Wolfi wieder einholen. Dort stand auch Brigitte mit Kamera und Anfeuerungsrufen. Nun hieß es Gas geben für die letzten 400 Höhenmeter, den Steig hinauf ins Ziel. ich fühlte mich wieder topfit. Zusammen liefen wir weiter. Über das Geröll konnte man nur steigen. Teilweise gab es Drahtseilversicherungen an den man sich hochziehen konnte. Auf halber Strecke merkte ich ein ziehen im linken Fuß. Ich dachte nur, scheiße ein Krampf und schon war der linke Fuß ausser Gefecht. Wolfi musste ich leider ziehen lassen und ich quälte mich die letzten Meter ins Ziel und verpasste um 3 Minuten die 3 Stunden Marke. Trotzdem war es wieder ein herrliches Gefühl auf dem Dach Deutschlands zu stehen und von Hunderten Zuschauern gefeiert zu werden. Ich wurde 140. von über 500 Läufern. Im nächsten Jahr muss die 3 Stunden Marke natürlich fallen. Wolfi erreichte den 130. Platz was mich sehr gefreut hatte.