Zugspitzextremlauf: Neuer persönlicher Rekord in 3 h 2 min 58 sec
Datum: 08.07.2012
Wettkampfbericht:
Wie so oft schon in diesem Jahr kann ich nicht von optimaler Vorbereitung sprechen. Vor 3 Wochen der Ironman, vor 1 Woche 5 tägiger Alpencross mit dem Mountainbike und zum krönenden Abschluss hatte ich mir am Freitag den Magen verdorben und übergab mich mehrfach, so das der Lauf normalerweise ins Wasser fallen musste. Aber am Samstag Vormittag war ich wieder fit und auch mit dem 30 min Probelauf war ich sehr zufrieden. Also rief ich gleich Fritz und Wolfi an, das es am späten Nachmittag nach Ehrwald zur Zugspitze ginge. Kurz vor 20 Uhr erreichten wir Ehrwald und konnten uns noch rechtzeitig nachmelden. Mit den Startunterlagen bewaffnet fuhren wir ins Hotel in Lermoos, wo wir in einer Pizzeria mit Nudeln und alkoholfreiem Weißbier unsere Speicher auffüllten. Am nächsten Morgen strahlte die Sonne ins Zimmer und es sah nach einem herrlichem Tag aus. Nach dem Frühstück fuhren wir wieder nach Ehrwald, wo wir uns für den Zugspitzextremlauf startklar machten. Das Wetter sollte herhalten und ich entschied mich nur mit Laufhose und Shirt zu starten. Auch meinen Getränkerucksack ließ ich im Auto. Den Hypo trank ich noch in der Stunde vor dem Start. Insgesamt waren über 800 Läufer (Rekordbeteilligung) am Start. Um viertel nach 9 fiel dann der Startschuss und los ging es 2200 Höhenmeter und über 17 Kilometer bis zum Gipfel des höchsten Berges Deutschlands, der Zugspitze. Ein paar hundert Meter liefen war an zahlreichen Zuschauern ohne Steigung vorbei, dann ging es auch schon steil eine Teerstraße, die in einen Forstweg mündete, nach oben. Viele mussten schon gehen, aber mein Ziel war es, so lange wie möglich zu laufen. Bei der Ehrwalder Alm gab es die erste Verpflegungsstation, die ich auch gleich nutzte. So richtig fit war ich nicht und merkte schon noch die ganze Belastung der letzten Wochen. Trotzdem erreichte ich die 2. Verpflegungsstation noch immer laufend. Von hier führte uns ein steiler Trail nach oben, der nur noch schnell gehend zu bewältigen war. Auf ca. 2200 Meter führte uns ein Pfad steil nach unten bis zum Gatterl, der Österreich/Bayerischen Grenze. Über einen seilversicherten Steig gelangten wir wieder nach Bayern. Überwiegend konnte man hier über die Steine und Felsen laufen, was aber sehr anstrengend war. Kurz bevor es wieder über Geröll steil nach oben ging, erreichten wir nochmals bei einer Alm die vorletzte Verpflegungsstation. Ich nahm eine Salztablette um Krämpfe vorzubeugen. Ab hier war fast nur noch schnelles Gehen bzw. Steigen möglich. Über Schneefelder, Geröll und steile Anstiege ging es weiter bis zum Sonnalpin, der letzten Verpflegungsstation. Bis hier war ich schon 2 Stunden und 32 Minuten unterwegs. Mein Ziel war es unter 3 Stunden zu kommen und natürlich meine Bestzeit aus dem letzten Jahr zu schlagen. Kurz einen Isodrink in mich hineingeschüttet, lief ich weiter bis zum letzten extrem steilen Anstieg über Geröll und seilversicherte Trails in Richtung Ziel. Ich war immer kurz davor Krämpfe in den Waden zu bekommen, kämpfte mich trotzdem mit hohem Puls weiter, die letzten 400 Höhenmeter, nach oben. Leider schaffte ich es nicht unter 3 Stunden, aber mit neuer persönlicher Bestzeit in 3 Stunden 2 Minuten und 58 Sekunden als 135 ter von ca. 700 männlichen Teilnehmern. Wolfi hatte einen super starken Tag und kam mit 2 Stunden 54 Minuten als 91. ins Ziel. Auch Fritz lieferte eine super Leistung bei seinem erstem Zugspitzlauf mit 3 Stunden 20 Minuten ab. Unsere Füße waren wieder einmal ganz schön angeschlagen. Ich kämpfte mit Krämpfen in der Wade, aber trotzdem waren wir glücklich dieses Event geschafft zu haben. Mit der Seilbahn ging es wieder nach unten und in Ehrwald gab es noch eine kräftige Brotzeit bevor es wieder nach Hause ging.