Ultra Trail Lamer Winkel 55 km 2600 Hm
Datum: 02.06.2018
Veranstaltung: UTLW
Zeit: 6:53:22
Platz Gesamt: 55 von 328 Männern
Platz AK: 14 von 101
Wettkampfbericht:
Mal schauen was meine 3. Teilnahme am Ultra Trail Lamer Winkel bringt. Beim Marathon vor 3 Wochen konnte ich endlich die 3 Stundenmarke knacken und war eigentlich auf absolutem Bestzeitenkurs. Leider kämpfe ich noch immer mit der Achillessehne bzw. Fersenknochen und konnte dadurch noch immer keine langen Läufe absolvieren. Auch die Traileinheiten hielten sich in Grenzen. Aber motiviert war ich natürlich wie eh und je. Ich stand um 8 Uhr am Start mit Martin und Michael im Seepark Arrach. Wir wurden wie immer von Musikanten über die Startlinie gespielt. Wir mussten zuerst ein paar Kilometer flach über Wiesen laufen bevor es zum Eck hochging. Hier kam ich nach 54 Minuten 9 km und 500 Hm an der ersten Verpflegungsstation an. Es lief ganz gut und ich konnte mich nicht beschweren. Auf den nächsten 15 Kilometer geht es auf teils sehr schwierigen Trails auf einen der schönsten Höhenzügen des Bayerischen Waldes, entlang des Goldsteiges über 10 Tausender zum Gipfel des Großen Arber auf 1456m. Ganz klar durfte der obligatorische Sturz, diesmal nach 12 km nicht fehlen :-) Ich fädelte in einer Wurzel ein und machte mal wieder einen Abflug nach vorne, was ich ja schon gewohnt war. Wie immer rollte ich mit einer Judorolle ab und musste erst Bestandsaufnahme machen. Außer viel Dreck und ein paar Schrammen war nix passiert. Und weiter konnte es gehen. Die Trails machten mir viel Spaß und bis ich mich versah stand ich nach 3 Stunden auf dem Arbergipfel. 24 km mit 1500 Höhenmetern lagen hinter mir. Am Arber konnte ich an der Verpflegungsstation Energie auftanken und weiter lief ich auf Forstwegen und Trails 700 Höhenmeter bis zum kleinen Arbersee, den wir umrundeten. Meine Füße fühlten sich noch immer gut an. Vom Kleinen Arbersee ging es wieder nach oben zum Langlaufzentrum Scheiben wo mich Brigitte und unser kleine Timi erwarteten. Ich blieb kurz an der Verpflegungsstation stehen und weiter ging die Ballerei :-) Der Anstieg zum Zwercheck führt über stark verwurzelte und verblockte Trails. Der Lohn dafür ist der gigantische Ausblick auf die gesamte Strecke, die bisher in den Beinen steckt. Nach dem sehr steilen Downhill folgt eine leicht abfallende Schotterstraße von 4,7 Km Länge. Hier sauste ich mit einem 4:20 er Schnitt dahin. Endlich kam der letzte Anstieg bis zum großen Osser mit seinen 1293 m. Ich fühlte mich nach den fast 50 Kilometern noch immer frisch und fit und musste mich nicht einmal quälen. An der letzten Verpflegungsstation am Osser tankte ich nochmal Cola und Iso auf, bevor es über den kleinen Osser, Osserwiese und dann coolen, aber schwierigen Trails bis zur Maria Hilf Kapelle (oder doch Winkl hilf :-)) ging. Langsam wurden jetzt doch die Füße schwerer und beim Steigen über die Felsen musste ich aufpassen keinen Krampf zu bekommen. Endlich ballerte ich in den "Holy Trail" hinunter bis Lam. Den letzten Kilometer gab ich nochmal so richtig Gas und kam auf einen 4 er Schnitt. Ich lief über den Marktplatz ins Ziel, wo mich und die anderen Läufer viele Zuschauer mit Beifall empfingen. Ich kam als 55 Gesamt von 328 Männern in 6 h 53 Minuten auf 55 km und 2600 Höhenmetern ins Ziel. Ich war langsamer als vor zwei Jahren, aber das lag an der um 3 Kilometer längeren Strecke. Im Ziel gab es wie immer eine sehr gute Verpflegung. Das ganze Rennen war top organisiert und machte riesig Spaß. Ich marschierte dann zur nötigen Dusche, wo ich eine durch den Laufrucksack aufgebrannte Schulter, 2 blaue Zehennägel, schmerzende Ferse und noch ein paar weitere Ultratrailblessuren feststellen musste :-) Aber das gehört zum Spaß dazu... Später gingen wir noch mit den Scheifels, Fuchsn und Zankls zum Pizzaessen, wo wir das Rennen revue passieren ließen.