69,2 km Ultra beim Landkreislauf Regensburg und 7 km beim Kine vom Kaitersberg:
Ich bin jetzt ein Ultraläufer 5. Platz auf 69,2 km bei Landkreislauf Regensburg
und einen Tag später 60. Platz beim Berglauf Kine vom Kaitersberg :-)
Aber nun mal alles von vorne:
Wettkampfbericht Landkreislauf 69,2 km 20.09.2014:
Und wieder wagte ich mich an Neuland. Obwohl ich dieses Jahr doch schon einige Wettkämpfe, wie Ironman, zwei Halbdistanzen und mehrere Laufevents absolviert hatte, wollte ich den Landkreislauf Regensburg als Einzelstarter durchziehen. Lauftechnisch konnte ich nicht viel trainieren, da ich seit Wochen Probleme mit meiner Ferse hatte. Dafür trainierte ich sehr viel auf dem Mountainbike. Ich wollte ja auch nur durchkommen und nicht um die vorderen Plätze kämpfen. Das hört sich ja ganz einfach an, aber die Strecke musste ich erst schaffen. Natürlich war Brigitte und Emma mit von der Partie und auch meine Eltern wollten mich an der Strecke unterstützen, was mir sehr wichtig war. Zuerst fuhren wir zu unseren Freunden, den Tichys, wo wir uns auch mit dem zweiten "verrückten" Ultraläufer Mane trafen. Emma war bei Kathrin in guten Händen, während Brigitte uns an den Start nach Hohenschambach fuhr. Der Plan war das ich Christoph ab der zweiten Station als Mountainbikebegleitung bekomme, da er die erste Etappe in der Laufstilanalysestaffel laufen durfte. Ich war extrem nervös, da ich noch nie so eine Strecke laufend zurückgelegt hatte. Brigitte wünschte uns noch viel Glück und schon standen wir um 9 Uhr am Start mit 260 Teams und 34 Ultraläufern. Und los ging es zuerst relativ lange bergab. Ich versuchte Fersenschonend zu laufen und Mane zu folgen, der schon einige Ultraläufe erfolgreich gefinished hatte. Zusammen liefen wir nach 10 Kilometer und 49 Minuten in Haugenried auf Platz 5 und 6 ein. In der nächsten 6 Kilometer Etappe musste ich Mane ziehen lassen, da er für mich ein zu hohes Tempo lief. Im Laufe dieser Etappe erreichten mich Ralf und Christoph mit dem MTB und meine hypotonische Versorgung war gesichert. Christoph hatte den Rucksack voller Getränke und Energiegeels. Nach 17 Kilometern hatte ich schon sehr schwere Füße und riesige Bedenken noch weitere 52 zu schaffen. Nach einigen schweren Kilometern fiel mir das Laufen wieder leichter. In der 3. Etappe stieß Brigittes Bruder Hans ebenfalls mit dem MTB zu uns. Christoph pushte mich mit einem Minilautsprecher, wo er Toten Hosen, Rammstein und ACDC abspielte. Sau coole Idee die mich immer weiter meinem Ziel entgegen brachte. Immer wieder kam auch Ralf zu uns, der Mane ein paar Minuten vor mir und mich mit strategischen Tipps versorgte. Bergauf ging ich fast immer und bergab ließ ich es laufen. Nach 37 Kilometer erreichte ich mit Hans und Christoph im Schlepptau Pielenhofen, den Start zur 6. Etappe, wo schon meine Eltern, Brigitte meine kleine Emma, Ralf und Kathrin mit Johanna auf mich warteten. Ich blieb kurz stehen und weiter ging es mit frischer mentaler Kraft auf einem Radweg entlang. Die gesamte Strecke führte mich über Trails, Radwege, Straße und matschige Forstwege. Insgesamt waren es auch noch knappe 800 Höhenmeter die zu bewältigen waren. Immer wenn ich durch die Wechselpunkte kam, wurden die Ultraläufer besonders gefeiert, was natürlich Auftrieb gab.
Die nächste Etappe war besonders schwer, da die Forstwege tief und matschig waren und zugleich bergauf führten. Mittlerweile hatte ich die Marathondistanz hinter mir, aber laufen war noch immer möglich. Nach langen 9 Kilometern, größtenteils bergauf, lief ich in Pettendorf ein. Auch hier wartete schon meine Familie auf mich, was mir mental sehr viel brachte. Es ist einfach der Wahnsinn wenn alle hinter dir stehen und deinen Sport unterstützen. Vielen, vielen Dank dafür. Von Pettendorf nach Hainsacker hatte ich noch eine lange 10,3 km Etappe zu überstehen. Es wurde für mich immer härter und die Füße schmerzten immer mehr. Aber ACDC pushte mich weiter voran. Tapfer begleiteten mich weiter Hans und Christoph auf dem Rad. Ohne die beiden wäre das Ganze Vorhaben nicht möglich gewesen. Langsam wurde ich immer öfter von den Staffelläufern überholt, aber bei den Ultraläufern lag ich noch immer auf einem sensationellen 5. Platz. Auch in Hainsacker waren meine Eltern und feuerten mich begeistert an. Und noch immer konnte ich laufen. Wahnsinn was alles möglich ist. Langsam wurde mir bewusst, dass ich das Ding schaukeln werde. Es waren noch gute 13 Kilometer in 3 Etappen vor mir. Bergab und bergauf ging fast gar nichts mehr, die Oberschenkel schmerzten und die Wadenmuskulatur machte langsam zu. In Pielmühle war meine Restkilometeranzahl einstellig. 9,6 Kilometer und auf einmal konnte ich wieder Gas geben. Ich wollte ins Ziel. Mit einem 4:30 Schnitt lief ich weiter, aber so schnell wie ich Power hatte, so schnell fiel ich mit der Performance wieder ab. Ich trank nur noch Cola, Energiedrinks und Geels. Immer öfter musste ich Gehpausen einlegen. Hans und Christoph gaben alles, mich mental zu unterstützen und von Kilometer zu Kilometer zu bringen. Die beiden sind einfach der Hammer. Kurzzeitig musste ich die Freundschaft kündigen, als Christoph mich immer wieder nötigte zu Laufen : -) Und dann war sie da, die letze Etappe von Laub nach Regenstauf. Noch 4,8 Kilometer waren zu überstehen. Meter um Meter schleppte ich mich vorwärts. 2 Kilometer vor dem Ziel in Regenstauf musste ich nochmals 100 Hm den Eckertberg hoch. Den Großteil der Strecke konnte ich laufen und ich überholte noch einige Staffelläufer. Und dann hatte ich noch ein paar hundert Meter bergab zum Ziel. Viele Zuschauer standen an der Strecke und auch Brigitte mit Emma. Ich nahm die kleine Maus und ging mit meiner Tochter im Arm und Freudentränen im Auge unter großem Beifall durch das Ziel. Ein Hammergefühl mit Gänsehautfeeling. Meine Eltern beglückwünschten mich und Brigitte kam zu mir. Ein unbeschreibliches Gefühl einen Ultralauf zu finishen. Ich schaffte tatsächlich den 5. Platz von 34 Ultrastartern, was ich nie erwartet hätte in 6 Stunden, 40 Minuten und 19 Sekunden. Ein riesen Dankeschön an alle die mich so megamäßig unterstützt hatten, vor allem an Brigitte, meine kleine Emma, meine Eltern, Hans, Christoph, Kathrin und Johanna und natürlich mein super Coach Preissl Ralf und alle die mich an der Stecke angefeuert hatten. P.s. es war sicher nicht der letzte Ultralauf :- )
Wettkampfbericht Kine vom Kaitersberg 21.09.2014:
Obwohl ich mega schwere Füße hatte, ließ ich es mir am Tag nach meinem 69,2 km Ultralauf nicht nehmen nach Bad Kötzting zu fahren und beim Kine vom Kaitersberg zu starten. Mit dabei waren noch ein paar Laufstilanalyseathleten. Das Wetter hielt einigermaßen her und um 11 Uhr fiel auch schon der Startschuß. Diesmal startete ich weit hinten, da ich nur auf dem 999 m hohem Kreuzfelsen ankommen wollte und nicht viel erwartete. 7 km und 600 Höhenmeter musste ich überwinden. Nach dem ersten Kilometer waren meine Füße eingelaufen und ich fing zu überholen an. Es ging besser als erwartet und ich konnte einen Läufer nach dem anderen stehen lassen. Sau cool dachte ich und immer weiter ging es nach oben. Ralf feuerte uns an der Strecke an. Der letzte Kilometer ab Reitenberg zum Ziel war sehr steil und ich konnte nur noch gehen, aber trotzdem schaffte ich die Strecke in 48:51 Minuten wurde 60. von 225 Startern und war somit nur 5 Minuten langsamer als das Jahr davor. Mission Extremwochenende erfolgreich abgeschlossen :-)
Video vom Lauf (Dankeschön an Hans):
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