"IATF - Innsbruck Alpine Trailrun Festival 2022 - K42"
Veranstalter: Laufwerkstatt
Datum: 06+07.05.2022
Zeit: 4h 52 min 35 sec
Strecke: 42,2 km
Höhenmeter: 1600 Hm
Platz Gesamt : 90 von 286
Platz AK Masters M: 17 von 68
Pace: 6:54 km/h
1. Ankunft in Innsbruck
Unstressig ist langweilig, so mein Motto. Am Freitag nach der Arbeit hatte ich Zuhause noch einiges zu tun. Erst am späten Nachmittag konnte ich mein Equipment für den morgigen Lauf herrichten. Hoffentlich hatte ich nichts vergessen. In Gedanken fuhr ich in Richtung Innsbruck los, aber schon nach ein paar Kilometern fiel mir auf, dass ich meinen Salomon Agile 12 Laufrucksack Zuhause vergessen hatte.
Na dann wieder zurück auf Los, den Laufrucksack einpacken und nochmals fuhr ich in Richtung Innsbruck. Auf halber Strecke stellte ich dann fest, dass ich auch noch mein Startnummernband vergessen hatte, aber mein Kumpel Michael, der ebenfalls am Start war, konnte mit einem Ersatz aushelfen. Gegen 21 Uhr erreichte ich dann die kleine Ortschaft Kolsass ca. 10 Kilometer vor Innsbruck. Hier hatte ich in der Pension Edelweis ein Einzelzimmer reserviert. Der Schlüssel war in einem Kuvert hinterlegt und das kleine, aber gemütliche Zimmer befand sich im ersten Stock.
Ich legte mir mein Trailrun-Outfit für morgen zurecht und packte die Pflichtausrüstung, wie erste Hilfe, Regenjacke, Energieriegel in den Laufrucksack. Voller Elan wollte ich noch meine Soft Flask Flasche mit meinem hypotonischen Getränk füllen und stellte fest, die falschen Verschlüsse eingepackt zu haben. Mist, irgendwie lief es nicht optimal. Nun musste ein Plan B her, wie schon so oft in meinem Leben. Brigitte hatte mir 2 Colaflaschen für die lange Heimfahrt eingepackt. Zufällig passten die perfekt in den Laufrucksack. Alles klar, ein Ersatz war gefunden und ich konnte getrost ins Bett gehen, um noch ein paar Stunden schlafen zu können...
2. Startunterlagen und Fahrt nach Kranebitten
Die Nacht hielt sich zeitlich ziemlich in Grenzen. Wie immer vor einem Wettkampf wachte ich mehrmals auf. Ob das die Vorfreude oder Nervosität war, bin ich mir nicht so sicher. Auf jeden Fall wurde ich um kurz vor 4 Uhr von meinem Wecker erlöst. Schnell war ich hellwach. Ich aß eine Honigsemmel, putzte die Zähne und fuhr dann zum Tivoli Tiefgaragenparkplatz. Bewaffnet mit meinem Laufrucksack und Wechselklamotten ging ich in das Olympiaworld Innsbruck. Dort bekam ich meine Startunterlagen überreicht, nachdem eine nette Dame meine Ausrüstung überprüft hatte. Zufälligerweise war eine Soft Flask Flasche als Startergeschenk dabei. Somit konnte ich wenigstens ein Getränk aus der Cola Flasche umfüllen.
Um 6 Uhr marschierte ich zum Bustransfer vor dem Stadion, wo ich meinen Freund Michael traf. Zusammen wollten wir heute die K42 rocken. Mit dem Bus wurden wir ins ca. 10 Kilometer entfernte Kranebitten chauffiert. Fast 400 Trail-Läufer und Läuferinnen waren für den 1600 Höhenmeter Marathon gemeldet. Wir trafen einige Athleten der Bayronmans, unter deren Flagge auch wir beide starteten. Ein paar Kühe begutachteten neugierig die verrückten Leute, die sich am Start tummelten. Wir machten noch ein Gemeinschaftsfoto, bevor es ernst wurde. Wir reihten uns bei den Elite-Läufern in der vordersten Front ein, um auch gleich richtig losballern zu können...
3. K42 - Der Trailmarathon
Am Start - Let`s Rock: Nach dem Startschuss ging es gleich richtig zur Sache. Wir liefen die ersten zwei flachen Kilometer in einer 3:50 er Pace. Ob diese Geschwindigkeit gut geht, sollte sich noch herausstellen. Die erste Steigung führte auf Forst- und Wanderwegen bis zur ersten Verpflegungsstation in Birgitz. Ein Schluck Cola schadet sicherlich nicht. Weiter lief ich zuerst auf einer Straße, die dann in einen ansteigenden Forstweg mündet. Michael schloss wieder auf mich auf und zusammen nahmen wir den 1000 Höhenmeter langen Anstieg zur Mutterer Alm in Angriff. Ich fühlte mich gut, die Ferse meldete sich nur mit leichtem Zwicken, aber trotzdem sah ich anhand der vielen Läufer vor mir und der aktuellen Zeit, dass ich weit von meiner Leistung vor zwei Jahren entfernt war.
Schon seit Monaten hatte ich ein Motivationsproblem. Das lag sicher an den fehlenden Wettkämpfen bedingt durch Corona und natürlich an meinen Fersenproblemen, die nur weniges Lauftraining möglich machten. Aber je mehr ich in das Rennen fand, desto mehr kam die Motivation zurück. Natürlich versuchte ich an Michael dran zu bleiben, was mich zusätzlich motivierte. Immer wieder übernahm auch ich die Führung und nach zwei Stunden Uphill erreichten wir die Verpflegungsstation an der Mutterer Alm nach ca. 16 Kilometern und 1100 Höhenmetern. Vor zwei Jahren war ich hier schon 15 Minuten schneller, aber mehr ging aktuell nicht. Es ist so wie es ist, und damit musste ich mich zufriedengeben.
Leider hielt sich die Aussicht am Speichersee in Grenzen. Dicke Nebelwolken hingen in den umliegenden Bergen. Es nieselte immer wieder leicht, aber an sich ein perfektes Laufwetter...