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Winklmeier Markus Sonntag, 12. September 2021 von Winklmeier Markus

"IATF - Innsbruck Alpine Trailrun Festival 2021 - K85"

Veranstalter: Laufwerkstatt

Datum: 10+11.09.2021

Zeit: 12h 20 min 33 sec

Strecke: 80,3 km

Höhenmeter: 3245 Hm

Platz Gesamt : 23 von 59

Platz AK Masters M: 9 von 19

Pace: 9:14 km/h

1. Ankunft in Innsbruck

Frühzeitig erreichten wir das Olympiaworld Stadion in Innsbruck. Direkt daneben kann man in der Tiefgarage parken. Am Eingang wurden wir auf die 3G Regeln von Corona (Geimpft, Genesen und Getestet) überprüft. Da Brigitte und ich geimpft sind, konnten wir zügig das Stadion betreten. Als erstes meldeten wir die Kinder beim Kids Trail an. Meine Mäuse waren hochmotiviert und konnten es kaum erwarten endlich an der Startlinie zu stehen.

Da wir noch Zeit hatten holte ich auch gleich meine Startunterlagen für den "K85 - Heart of the Alps Ultra" ab. Um diese zu bekommen musste ich die Pflichtausrüstung (Trailrunning Schuhe, Regenjacke, Erste Hilfe, 1l Flüssigkeit, Versicherung, Wechselkleidung, Energieriegel, Laufrucksack und Laufrucksack) vorzeigen. Problemlos bekam ich meine Startnummer und ab diesem Moment stieg die Nervosität etwas an.

Wir trafen viele Freunde und Bekannte Gesichter von unserem Trailrunning Verein "Bayronman e.V."

2. Kids Trail (Emma und Timi)

Endlich war es so weit. Emma und Timi durften mit ca. 50 weiteren Kindern an den Start des Kids Trail. Auf einem ca. 400 m langen, kindgerechten Parkour konnten die Kleinen erste Trailrunning-Erfahrungen sammeln. Der Parkour wird als Runde innerhalb 10 Minuten so oft gelaufen, wie die Kinder Lust und Kondition haben. Timi lief die erste Runde mit Brigitte, aber schon in der zweiten wollte er allein laufen und schickte die Mama von der Strecke. Der kleine Zwerg mit seinen 3 1/2 Jahren schaffte tatsächlich 3 Runden und war total begeistert bei der Sache. Extrem Stolz nach seinem ersten Wettkampf, kam der kleine Mann nach 10 Minuten ins Ziel und läutete mit breitem Grinsen die Siegerglocke.

Meine Trailmaus Emma schaffte 5 Runden in 10 Minuten und somit 2 Kilometer. Es wird nicht mehr lange dauern und ich werde hinter meiner Tochter nach hecheln. Respekt kleine Emma, du bist echt der Wahnsinn.

Als Belohnung bekamen die Kinder im Ziel vom Veranstalter einen Stoffigel überreicht. Klar freuten sich die kleinen riesig über das Geschenk.

Später fuhren wir in das ca. 1 Kilometer vom Stadion entfernte Hotel Kapeller Innsbruck. Wir wurden freundlich empfangen und bekamen schöne und saubere Zimmer. Das 3 Sterne Hotel können wir wegen der Lage, Preis, Freundlichkeit und dem sehr gutem Frühstücksbuffet empfehlen. Somit perfektes Preis - Leistungsverhältnis.

  • We are the chamipions
  • Und die nächste Runde
  • Eine Runde geht noch
  • Kämpfermimik
  • Emma fliegt über die Strecke
  • Timi in Action

3. K85 - Heart of the Alps Ultra (Markus)

Langsam wurde es ernst. Nach dem wir unser Zimmer bezogen hatten, legte ich die Füße hoch und döste etwas im Bett. Nach der kurzen Schaffenspause packte ich meinen Trailrun Rucksack. Der Akku der Stirnlampe und auch das Handy wurden nochmals geladen. Aber mehr als 100 % geht nicht. Um halb 10 Uhr Abend war ich dann startklar. Nach einer kurzen Verabschiedung von meinen Mäusen machte ich mich auf den Weg in ein neues Abenteuer. Zusammen mit meinem Kumpel Michael marschiert ich zum Start im Olympiaworld.

Um 23 Uhr würden die K85 und K110 Läufer und Läuferinnen an den Start gehen. Wir trafen noch Michael und Doris vom Bayronman e.V., die schöne Fotos von uns schossen. Die Anspannung wuchs und mir war klar, dass ich wieder einmal kämpfen müsste. in den letzten Wochen war dank meiner schmerzenden Ferse kaum ein Lauftraining möglich. Natürlich fuhr ich mit dem Rad und hielt mich dadurch fit, aber laufen, vor allem Trails laufen, ist definitiv etwas anderes. Ich hoffte so viele Kilometer wie möglich hinter mich bringen zu können, bevor die Fersenschmerzen das Laufen unmöglich machen würden.

Bisher schaffte ich alles was ich mir in den Kopf setzte. Den eisernen Willen habe ich definitiv dazu. Somit stand ich mitten in der Nacht am Start des K85 über ca. 80 Kilometer und mehr als 3000 Höhenmeter. Da laufen in der Dunkelheit mit Stirnlampe nichts Neues für mich ist, sollte und würde dies kein Problem darstellen. Klar war ich trotz meines Fersen-Handicaps wieder hochmotiviert. Die Platzierung würde bei diesem Rennen zweitrangig sein. Finishen ist das oberste Gebot, damit ich die fehlenden 4 Punkte für die Ultratrailrunning Weltmeisterschaft UTMB im nächsten Jahr am Mont Blanc, mit nach Hause nehmen könnte. Die direkte Qualifikation erreichte ich schon im Juli beim 162 Kilometer, 10700 Höhenmeter Aran by UTMB Rennen in den Pyrenäen, wo ich nach über 44 Stunden ins Ziel laufen konnte.

Fade

K85 und K110 Start um 23 Uhr im Olympiaworld Innsbruck

Trail und Wanderführer in und um Innsbruck

Nach dem Startschuss liefen wir zuerst durch die Straßen von Innsbruck, um dann relativ schnell in die ersten Trails einzubiegen. Michael und ich liefen zusammen. Obwohl unser Anfangstempo ziemlich hoch war, zogen trotzdem viele Läufer davon. Irgendwo im vorderen Mittelfeld etablierten wir uns, um die Sillschlucht in Angriff zu nehmen. Diese Trails kannte ich vom letzten Jahr, da dies ein Teil der 42 km Strecke war. Zuerst lief es bei mir ganz gut und auch die Ferse gab noch Ruhe. Aber nach ca. 15 Kilometern änderte sich dies rapide.

Die Ferse fing stark zu schmerzen an, erschwerend kam hinzu, das ich körperlich am Ende war. Das fehlende Lauftraining machte sich anscheinend bemerkbar. Michael setzte sich ab und ich konnte nicht mehr folgen. Wie schon so oft bei solchen Wettkämpfen dachte ich ans aufhören, tat es aber nicht. Da ich größtenteils alleine lief, war die Wegfindung im Dunkeln nicht so einfach. Immer wieder übersah ich Markierungen, lief in die falsche Richtung und musste umkehren.

Mit schweren Füßen und völlig schlapp schleppte ich mich zur Mutterer Alm auf ca. 1600 Höhenmetern. Hier aß ich etwas, nahm 2 Gels und trank mal wieder viel Cola. Die Energie schoss regelrecht durch meinen Körper und der Kampfgeist war zurück. Ich nahm mir vor eine Aufholjagd zu starten. Laut dem Live-Ticker hatte Michael über 20 Minuten Vorsprung. Ich nahm meine Beine in die Hände und schoss die Trails bergab bis nach Birgitz. Auf dieser Teiletappe konnte ich wieder 10 Minuten gut machen. Jetzt war ich nur noch knapp über 10 Minuten hinter meinem Kumpel. Durch das Inntal ging es weiter zur Nordkette.

Auch einige Plätze konnte ich gut machen. Meistens lief ich leider allein auf weiter Flur. Nach einer kleinen, privaten Verpflegungsstation in Kranebitten führten mich knackige und technische Up- und Downhills in Richtung Versorgungsstation Höttinger Bild. Noch immer war es stockdunkel und weiter oben kam Nebel hinzu. Es war äußerst schwierig den richtigen Weg zu finden.

Irgendwo im Nirgendwo traf ich auf 3 Läufer. Zuerst wollte ich überholen, aber entschied mich dann hinten einzureihen um etwas durchschnaufen zu können. Wir unterhielten uns und es stellte sich heraus, dass der mittlere der drei Läufer ohne funktionierende Stirnlampe unterwegs war. Ich hatte eine Ersatzlampe dabei und packte diese aus dem Laufrucksack. Die anderen beiden Läufer ließen uns stehen und bis wir die weitere Lampe aktiviert hatten, waren sie nicht mehr zu sehen. Zu zweit kämpften wir uns vorwärts. Leider wurde mein Kollege immer langsamer, bis er gehen musste, da er Knieprobleme hatte. Ich konnte aber nicht weiterlaufen, denn sollte bei meiner Stirnlampe der Akku zu Ende sein, würde ich ohne Licht dastehen. Das wollte ich nicht riskieren und so blieb mir nichts anderes übrig als langsam zu folgen.

Erst als wir die Verpflegungsstation Höttinger Bild erreichten, wurde es heller und die Nacht würde sich verabschieden. Mein Laufkollege gab mir meine Stirnlampe, bedankte sich und erklärte mir, dass es für ihn nicht mehr weitergehen würde. Na toll ich hatte zwar eine gute Tat vollbracht, aber einiges an Zeit eingebüßt.

Frisch gestärkt und trotz des zeitlichen Rückschlags noch immer motiviert, lief ich weiter. Teilweise auf Forstwegen, teilweise auf Trails kämpfte ich mich einsam Kilometer für Kilometer vorwärts. Die Ferse schmerzte extrem und der Spaß war schon lange verlorengegangen. Laut meiner Uhr hatte ich 50 Kilometer und ca. 2500 Höhenmeter geschafft. Da ich auf einem steilen Forstweg eh nur nach oben gehen konnte, nahm ich mein Handy aus dem Laufrucksack und grinste gezwungen in die Kamera um Brigitte den aktuellen Status mitzuteilen. Das würde sich als Fehler herausstellen.

Nachdem ich die besten Grüße verschickt hatte, lief ich in Gedanken immer weiter nach oben. Erst nach einer Viertelstunde realisierte ich, dass es schon lange keine Markierung mehr gab. Ich checkte meinen Standort und stellte fest, dass ich mich verlaufen hatte. Ich schickte lautstarke Flüche in alle Richtungen und lief die gleiche Strecke zurück, bis ich am Boden einen orangen Pfeil fand, der nach rechts direkt durch eine Almhütte abzweigte. Anscheinend hatte ich genau zu diesem Zeitpunkt das Selfie geschossen...

Das besagte Selfie

Nun war ich endgültig gebrochen. Zeit und Platzierung war mir nun egal. Ich wollte nur noch ins Ziel kommen. Demotiviert und deprimiert schleppte ich mich vorwärts, bis ich um 9 Uhr die mittelalterliche Altstadt Halls erreichte. Auch hier gab es noch eine Verpflegungsstation, bei der ich meine Speicher füllen konnte. Nachdem mich die erste Frau und spätere Siegerin überholte, konnte es eigentlich nicht mehr schlimmer kommen. Doch es kam schlimmer, auch die zweitplatzierte Frau überholte mich beim Herzsee. Aber egal, jetzt hatte ich noch ein paar Kilometer bis ins Ziel.

Ein Finish stand außer Frage. Endlich sah ich Innsbruck vor mir. Das Olympiaworld Stadion war nicht mehr weit entfernt. Ich hörte schon den Stadionsprecher in der Ferne. Nur noch ein paar Kurven und ich lief in das Stadion. Freudestrahlend kamen mir meine Kinder entgegen. Ich nahm meine Mäuse bei der Hand und lief grinsend in Richtung Ziel. Alle Strapazen waren vergessen, als ich die Finisher-Glocke nach 12 Stunden und 20 Minuten läutete. Auf der 80 Kilometer 3200 Höhenmeter Strecke erreichte ich einen 23. Gesamtplatz und 9. Platz in der Altersklasse.

Vom Chef der Veranstaltung wurde ich persönlich zum Finish beglückwünscht. Im Zielbereich durften Timi, Emma und ich noch ein Interview geben, das auch live ausgestrahlt wurde. Glücklich umarmte ich Brigitte und konnte es kaum fassen, dass ich wieder einmal in meinem Leben das unmögliche, möglich gemacht hatte. Ich will nicht überheblich sein, aber wenn jemand bis zum Umfallen kämpfen kann, dann bin ich dies selbst.

Mission completed - Auftrag ausgeführt: Die fehlenden 4 Punkte für die Weltmeisterschaft UTMB am Mont Blanc im nächsten Jahr konnte ich einsacken...

Eine weitaus sehenswertere Leistung schaffte mein Kumpel Michael. Fast eine Stunde vor mir erreichte er das Ziel und wurde mit einem 14. Gesamtplatz belohnt. Da kann ich nur den Hut bzw. mein Trailrun Cap vor ihm ziehen. Ein super Ergebnis schafften auch die Bayronmans Mario und Michael auf der K42 Strecke und Doris erreichte einen sensationellen 4. Gesamtplatz auf der K65 Strecke...

Am Abend gingen wir alle gemeinsam in eine Pizzeria und ließen den abenteuerlichen Tag bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen...

Ergebnisliste:

4. K15 - Rookie Trailrun (Brigitte)

The show must go on hieß es schon am nächsten Tag. Brigitte startete schon früh auf der K15 Strecke und etwas später war unsere Freundin Andrea auf der K25 Strecke unterwegs. Ebenfalls nahmen meine Triathlon-Freunde Dani und Pfosti von tRi.P.coaching die K25 in Angriff. Emma, Timi und ich gingen noch zum Frühstück, aber waren schon bald im Zielbereich, damit wir Brigitte nicht verpassen würden.

Nach 1 Stunde und 37 Minuten lief Brigitte auch schon grinsend ins Stadion ein. Natürlich wurde sie von den Mäusen bis ins Ziel begleitet. Auf der 13 Kilometer und 350 Höhenmeter Strecke erreichte Brigitte einen genialen 6. Platz in der Altersklasse. Ich war stolz auf meine Trailrunning-Ehefrau.

Auch Andrea, Dani und Pfosti erreichten super Platzierungen in ihrer Wertung. Ein ganz und gar für alle Teilnehmer erfolgreiches Wochenende ging zu Ende...

Unterkünfte in Innsbruck:

Booking.com

5. Video - Impressionen und Interview

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Hier findest du meine Trailrunning Packliste:

Trailrunning ist seit über einem Jahrzehnt meine große Leidenschaft. Egal ob im Bayerischen Wald oder bei einer Alpenüberquerung sollte die richtige Ausrüstung mit dabei sein. Für die perfekte Trailrunning Packliste kann ich auf einen großen Erfahrungswert zurückgreifen.

Mehrmals lief ich über die Alpen, bestritt viele Trailrunning Wettkämpfe, unter anderem Trans Alpine Run (7 Tage 274 km), UTMB Mont Blanc (171 km 40 Stunden), Aran by UTMB durch die Pyrenäen (162 km 44 Stunden) und noch viele mehr. Vielleicht packt auch dich die Trailrunning Leidenschaft vor einer traumhaften Bergkulisse! Die Anstrengung wird sich lohnen, Versprochen...

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