Harte Kiste - Inferno Triathlon Schweiz
3,1 km Swim 52:41
97 km 2200 HM Bike 4h 24min 47 sec
30 km 1200 Hm MTB 2h 27 min 42 sec
25 km 2200 Hm Run 4h 03 min 23 sec
11h 48 min 33 min Gesamtzeit
102. Gesamtplatz
44. Platz AK
Ziel: Schildhorn auf 2970 m
Inferno die Zweite :-)
Schon vor zwei Jahren zog ich dieses Mörderevent durch. Ich kam damals ins Ziel, aber die Zeit war hundsmiserabel. Eigentlich wollte ich mir nicht nochmals diese Tortur antun, aber dank Ralf und laufstilanalyse, war ich wieder dabei :-) Leider hatte ich am Donnerstag beruflichen Streß und kam spät von der Arbeit nach Hause, so das wir erst am Abend den Weg in die Schweiz antreten konnten. Müde und kaputt erreichten wir gegen 1 Uhr Nachts unser gemütliches Valley Hostel in Lauterbrunnen im Berner Oberland. Freitag standen wir erst um 8 Uhr auf und hatten vom Balkon einen traumhaften Ausblick auf die schneebedeckten Berge. Auch die anderen Laufstilanalyseathleten mit Anhang waren schon geschäftig. Bei den Rädern wurde der letzte Check vollzogen, damit morgen nichts schief gehen konnte. Am Start waren Ralf, Wolfi, Mane, Jupp, Gaby und ich. Später radelten Brigitte und ich noch kurz eine Runde um ebenfalls die Räder zu überprüfen. Mittag fuhren wir dann vollgepackt in Richtung Wechselzonen. Andrea und Brigitte gingen unterdessen einen pfiffigen Klettersteig in Mürren. Zuerst gaben wir den Laufbeutel in Stechelberg ab, weiter fuhren wir nach Oberhofen, wo wir unseren Chip bekamen und das Bike abgeben konnten. Als letztes mussten wir nach Grindelwald/Grund wo die Wechselzone für das MTB war. Von hier hatten wir einen grandiosen Blick auf die Eiger Nordwand. Über 3 Stunden brauchten wir für die Abgabe der Wechselsachen. Später fuhren wir mit der Bahn in das Autofreie Mürren, wo die Mädels schon auf uns warteten. Bei einem Bier ließen wir uns die Nudeln auf der Pasta Party schmecken. Die Aussicht in Mürren war Hammer. Vor uns das Dreigestirn: Eiger, Mönch und Jungfrau. Mit der Bahn ging es dann nach der Wettkampfbesprechnung wieder ins Tal. Heute legten wir uns schon früh schlafen, damit wir morgen Großes leisten konnten :-)
Raceday - Schwimmstart:
Um 4 Uhr holte uns der Wecker aus den Federn. Eine unchristliche Zeit, aber was tut man nicht alles für sein Geld :-) Um dreiviertel 5 trafen wir uns mit den anderen und fuhren nach Thun zum Schwimmstart. Es war noch ganz schön Finster. Am Thuner See war schon einiges los. Ahleten über Athleten. Insgesamt waren 550 Verrückte am Start. Knapp 400 Einzelstarter und der Rest in der Staffel. Vor zwei, drei Jahren wäre ich vor solch einem Event noch extrem nervös gewesen, aber jetzt macht mir das gar nichts mehr aus. Langsam zogen wir den Neo an und gleichzeitig wurde es immer heller. Der See hatte knackige 17 Grad. Wir verabschiedeten uns noch von den Mädels, die später die 2200 Hm auf das 2970 m hohe Schildhorn wandern wollten. Um halb 7 fiel auch schon der Startschuß. Rein in das eiskalte Wasser. Es lief ganz gut, obwohl ich in den letzten Monaten nicht gerade fleißig in Sachen Schwimmtraining war. Ich pflügte durch den See und fand eine Gruppe mit ca. 10 Schwimmern, wo ich mich dranhängen konnte. Die 3,1 km schaffte ich in 52 min 41 sec als 49. Gesamt. Kurz liefen wir eine Uferpromenade entlang in die Wechselzone. Hier lief leider nicht alles nach Plan. Für den Wechsel brauchte ich über 10 Minuten. Ich bekam mein Radshirt nicht übergezogen, die Socken spreizten sich, die Radbrille beschlug und verhängte sich im Trickot. Ich war auf Einhundertachzig. Nix funktionierte. Beim Nachbarmann musste ich noch den Neo öffnen, bevor ich dann endlich auf die Radstrecke durfte.....
Raceday - Roadbike:
Einerseits motiviert durch die top Schwimmzeit, anderseits genervt durch die sch... Wechselzeit flog ich am Thunersee entlang. Nach ca. 5 Kilometer kam die ersten 800 Höhenmeter. Hier konnte ich fleißig überholen, was mich natürlich motivierte. Die Serpentinen bergab sind nicht mein Ding. Ich fahre anscheinend zu vorsichtig und wurd deshalb auch ständig überholt. Manche fuhren zu risikoreich und landeten in der Leitplanke. Dann ging es durch Interlaken und am Ufer des Brienzer Sees relativ flach 40 Kilometer nach Norden bis Meiringen. Bis hierher konnte ich mich an einen Radpulk mit einem 7 bis 8 m Abstand dranhängen. Die Schiedsrichter verwarnten immer wieder, aber mein Abstand passte anscheinend. Bei Kilometer 70 ging es dann wieder nach oben in Richtung Große Scheidegg. Es standen 15 km und 1400 Höhenmeter mit teilweise 20 % Steigung auf dem Programm. Hier verließen mich meine Kräfte und kam nur langsam vorwärts. Ich wurde häufig überholt, aber irgendwie schaffte ich es bis zur Abfahrt. In engen Serpentinen sauste ich nach Grindelwald zur Wechselzone fürs Mountainbike. Hier jubelten uns hunderte Zuschauer zu. Insgesamt benötigte ich für die 97 km 2200 Hm 4 Stunden und 24 Minuten 47 Sekunden und war in dieser Disziplin nur 154. Gesamt.
Raceday - Mountainbike:
Mountainbikeschuhe angezogen und los radelte ich mit dem MTB. Vorbei an den vielen Zuschauern. Sofort kam die nächste Steigung. 1200 Hm und 10 Kilometer am Stück auf die Kleine Scheidegg auf 2100m. Ich musste schon kämpfen, aber es ging noch. Nach einigen Höhenmetern überholten mich Wolfi und Jupp. Ich konnte nicht dran bleiben und musste die beiden ziehen lassen. Die Berkulisse war traumhaft, aber mein aktuelles Interesse war relativ gering :-) Langsam quälte ich mich nach oben, zuerst auf einer engen Straße, dann auf Schotter. Die Verpflegungsstationen nutze ich um die Füße locker zu bekommen und Energie in mich rein zuschieben. Kurz vor der Kleinen Scheidegg fuhr ich wieder auf Jupp auf, der leider mit Krämpfen zu kämpfen hatte. Auf 2100 m schüttete ich noch Suppe, Tee und Iso in mich rein. Angefeuert durch die vielen Japanischen Sandalentouristen bretterte ich wieder ins Tal. Im Unterschied zu vor 2 Jahren konnte ich diesmal den gesamten Trail ohne Probleme fahren und machte sogar viel Spaß. Die letzten 5 Kilometer musszte ich auf der Straße leicht steigend bis Stechelberg überwinden. Hier zog ich ein Langarmshirt über und stopfte meinen Windbreaker in die Laufhose. Für den Mountainbikepart benötigte ich 2 Stunden 27 Minuten 42 Sekunden auf 30 km und 1200 Hm. Hier wurde ich 152. Gesamt.
Raceday - Run:
Bevor ich auf die Laufstrecke ging nahm ich noch ein Gel und trank Iso. Mal schauen was meine Füße so sagen. Bis nach Lauterbrunnen waren es 5 km leicht fallend. Es ging überraschend gut und konnte dadurch auch einen 4:20 er Schnitt halten. Nach knapp über 22 Minuten erreichte ich Lauterbrunnen, wo es sofort nach oben ging. Die Steigung war für mich zu steil zum Laufen und ich entschloss zu gehen. Ich war nur am Überholen. Ich fühlte mich gut, kam richtig gut voran. Einen Athleten nach dem Andrern ließ ich stehen. Bis nach Mürren gab es noch einen 5 Kilometer Höhenweg, den ich wieder ganz gut laufen konnte. In Mürren wurden wir bejubelt und angefeuert. Kurz nach der Verpflegungsstation Mürren traf ich auf Wolfi. Ein Stück gingen wir zusammen aber dann zog ich langsam davon. Noch immer war ich fit. Klar schmerzten die Füße bei den teilweise extrem steilen Anstiegen. Aber kämpfen konnte ich schon immer. Augen zu und durch. Ein paar flache Trailpassagen konnte ich noch laufen bis ich dann endlich zum letzten Anstieg auf den Gipfel des Schildhorns gelangte. 1 Kilometer vor dem Ziel gab es die letzte Verpflegungsstation. Ich konnte kein Cola, Iso und Wasser mehr sehen und fragte zum Spaß nach einem Bier. Schon hatte ich einen Becher Bier in der Hand :-) Gestärkt kletterte ich die letzten Meter noch am Grat entlang. Der Gipfel war in Wolken, nur aus den Lautsprechern hörte man den Moderator im Ziel. Die letzten Stufen stieg ich nach oben und lief freudestrahlend, weil ich Brigitte sah und endlich das Event gemeistert zu haben, über die Ziellinie. Ich war über 1 1/2 Stunden schneller als vor 2 Jahren. Insgesamt benötigte ich 11 Stunden 48 Minuten 33 Sekunden für dieses Mörderevent und wurde 102. Gesamt und 44. in der Altersklasse. Ich nahm Brigittchen in den Arm und genoss dann ein leckeres Siegerbier auf 2970m.
Fazit: Ein hartes Event, aber gefühlt nicht mehr so hart wie vor zwei Jahren. Klar machte die ganze Quälerei irgendwie doch viel Spaß, natürlich auch deswegen weil ich mich um 1 1/2 Stunden verbessern konnte. Danke auch noch an die beste Brigitte der Welt für die Mega Unterstützung !!!!