"HOBOpur 2022"
Veranstalter: Wolfgang Kuchler
Datum: 29.01.2022
Zeit: 10 h 15 min
Strecke: 42,33 km
Höhenmeter: 4966 Hm
Platz Gesamt Männer: 14 von 48
Pace: 12:38 km/h
Anzahl Aufstiege: 12
Racebericht:
Eigentlich ohne Ziele fuhr ich um 5:30 Uhr morgens zum Hohen Bogen bei Neukirchen b. Hl. Blut. Ok, vielleicht hatte ich ein kleines Ziel: Mehr als 10 Aufstiege wollte ich mit nach Hause nehmen. Als ich aus dem Auto am Parkplatz des Skigebietes Hohenbogen stieg, wehte mir ein eisiger Wind ins Gesicht. Trotz der Temperaturen um die 0 Grad, fühlte es sich kälter an. Ich meldete mich an der Zeitnahme-Station im Tal an, damit ich um 7 Uhr starten durfte. Etwas planlos packte ich meinen Rucksack mit Wechselkleidung, Gel, Riegel und Getränke und deponierte diesen im Skiraum der Talstation, der auch gleich als Verpflegungsstation diente.
Für den Wettkampf nahm ich mir nur einen Ultraleichtrucksack mit. In diesem wollte ich nur die Felle während der Abfahrt verstauen. Im Auto wärmte ich mich nochmals kurz auf, um dann zum Start zu gehen. Pünktlich auf die Sekunde stand ich dann am Start in voller Skitourenmontur. Leider fand ich meinen Kumpel Michael nicht. Später stellte sich heraus, dass er 10 Minuten verspätet gestartet war.
Sämtliche Skitouren-Cracks der Gegend waren anwesend. Nur der große Favorit, Jochen Mauerer fehlte leider krankheitsbedingt. Er hielt bis heute den Rekord mit 23 Aufstiegen innerhalb von 12 Stunden. Die beiden Spitzenathleten Hochholzer Wolfgang und Schmid Johannes wollten den Rekord streitig machen.
Da es noch relativ dunkel war, startete ich, wie viele andere, mit der "Hirnbirn". Mit zügigem Tempo marschierte ich knapp hinter den Spitzenleuten los, um meinen ersten Aufstieg zur Bergstation zu meistern.
Nach einer knappen halben Stunde und 400 Höhenmetern stand ich auch schon auf dem Gipfel bzw. an der Bergstation um meinen ersten Aufstieg registrieren zu lassen. Die Wetterverhältnisse machten das ganze Unternehmen nicht einfacher. Es wehte ein starker Wind, teilweise schneite es und im Tal kamen auch mal ein paar Regentropfen vom Himmel herab.
Jetzt hieß es Felle herunter, Skischuhe festziehen, Bindung umstellen und abfahren. Hört sich ja ganz einfach an, aber für mich ist die Abfahrt eines der kräfteraubendsten Abschnitte beim Skitouren gehen. Die meisten können eher verschnaufen und ich muss alles geben um einigermaßen heil im Tal anzukommen.
Aber auch diese Herausforderung schaffte ich und meldete mich im Tal bei der Rennleitung an. Also gleiches Spiel von vorne. Felle wieder auf die Skier, Bindung umstellen und Skischuhe lockern und ab ging es zum zweiten Mal nach oben.
Natürlich erspare ich euch die Berichterstattung jeder einzelnen Runde :-) An sich arbeitete ich wie eine Maschine Aufstieg für Aufstieg ab. Die Cracks zogen bergauf an mir vorbei und bergab schossen sie regelrecht vorbei. Aber ich ließ mich nicht beirren. Alle 3 Runden machte ich eine kurze Pause an der Verpflegungsstelle. Es gab alles was der Skitourengeher so benötigt. Cola, Fanta, Bananen, Semmel, Riegel, Kuchen und leckere Marzipanhörnchen. Von denen verdrückte ich mindestens 5 Stück...
Damit es nicht so langweilig wurde fand ich beim Aufstieg immer wieder einen Mitstreiter zum Ratschen. Auch die ein oder anderen bekannten Gesichter waren dabei. Erst in Runde 10 traf ich auf meinen Kumpel Michael. Wenigstens eine Runde konnten wir zusammen bestreiten.
Er beendete dann das Rennen mit 10 Aufstiegen. Ich entschied mich noch ein weiteres Mal den Hohen Bogen zu erklimmen. Nach 10 Stunden um 17 Uhr beendete auch ich das Rennen. 12 Aufstiege 5000 Höhenmeter und 42,3 Kilometer konnte ich verbuchen. Meinen größten Respekt haben aber Hochholzer Wolfgang und Schmid Johannes, die sensationelle 25 Aufstiege innerhalb 12 Stunden schafften. Einfach nur der Wahnsinn...
Passend zum heutigen Tag stand die Zahl 12 im Vordergrund. 12 Aufstiege und 12 Jahre war ich mit meiner Brigitte zusammen. Das wollten wir natürlich auch gebührend bei einem romantischen Abendessen feiern.
Insgesamt wurde ich sogar 14. von 48 männlichen Teilnehmern bei dem perfekt organisierten Rennen. 3 Aufstiege hätte ich noch in der restlichen zur Verfügung stehenden Zeit schaffen können und an verschiedenen Stellschrauben gibt es zeitlich sicherlich auch noch was zu drehen.
Somit steht beim nächsten HOBOpur einem neuen persönlichen Rekord von mehr als 12 Aufstiegen sicherlich nichts im Weg. Ziele braucht der Mensch, so wird es auch nicht langweilig...