Arberlandultratrail – sehr lange 60 km 2600 Hm :-)
Datum: 23.09.2017
in 7h 30 min 33 sec
Streckenlänge: 59 km
Höhenmeter: 2600 Hm
Platz 45 von 182 Teilnehmern
Platz 19 in der AK von 59 Teilnehmern
Wettkampfbericht:
Ob es eine gute Entscheidung war, beim Arberlandultratrail zu starten, sei mal dahingestellt. Vieles sprach dagegen: Vor 2 Wochen finishte ich erfolgreich den Trans Alpine Run mit 274 km und 16000 Höhenmetern, was sicherlich noch in den Füßen steckte, in Mexiko vor 1 Woche war ich einige Tage grippebedingt krank, der Jetlag machte sich auch noch bemerkbar, da ich ja erst am Donnerstag landete und so nebenbei bekam ich ebenfalls am Donnerstag noch eine Masern, Mumps und Röteln Impfung. Also perfekte Bedingungen für einen 60 km Ultralauf :-) Wir fuhren Freitagmittag nach Lohberg zum Bayerwaldtierpark. Emma war da natürlich begeistert. Später ging es nach Drachselried bei Bodenmais, wo wir mit unseren Freunden, den Scheifls im Hotel Falter untergebracht waren. Am Abend holten wir noch die Startunterlagen ab bevor wir im Hotel den Swimming Pool testeten und das leckere Abendessen genossen. Leider hatte mich auch noch eine Durchfalleinheit erwischt. Zefix, das ganz ja morgen heiter werden. Und es wurde heiter, wenigstens das Wetter sollte es werden :-) Martin und ich fuhren früh um kurz vor 6 Uhr nach Bodenmais, während unsere Mädels und Jungs noch schliefen. Hier trafen wir Jupp und Peter und noch weiter Bekannte aus der Ultralaufszene. Bei kühlen 5 Grad, aber traumhaftem Wetter fiel der Startschuss zum 60 Kilometer Lauf. Ich versuchte gleich mit der Spitze mitzuhalten, was nur ein paar Kilometer gelang. Meine Füße fühlten sich katastrophal an. Schwer und kraftlos. Als erstes liefen wir zum Silberbergwerk hoch. Ich wurde von vielen überholt, da ich keine Kraft hatte, den Berg hochzudrücken. Unter anderem sausten Jupp und Martin ebenfalls bärenstark an mir vorbei. Auch bei der 2. Steigung tat ich mich unendlich schwer. Wir liefen über Böbrach zurück nach Bodenmais. Bei Kilometer 25 und mittlerweile 1000 geschafften Höhenmetern, erreichte ich die zweite Verpflegungsstelle, wo Emma und Brigitte auf mich warteten. Ich fühlte mich wie nach 80 Kilometer Lauf. Es ging gar nichts und der Gedanke ans Aufhören war schon mal da. Aber der Kämpferwinkl war ja auch noch da :-) Ab hier drückte ich in Richtung kleinen Arber 1334 m hoch. Auf kleinen Singletrails ging es nach oben. Es lief etwas besser. Langsam sprang der Dieselmotor an. Vom Kleinen liefen wir weiter zum großen Arber. Mittlerweile waren auch schon die ganzen 35 Km Auerhahn Läufer auf der Strecke. Und man glaubt es kaum, ich konnte Gas geben und fing zu überholen an. Ich kämpfte mich Platz für Platz nach vorne. Vom Großen Arber 1455 m ging es an der Arberseewand steil über einen schwierigen Trail zum großen Arbersee hinunter. Hier verlor ich wieder einige Plätze, da bergab einfach nicht mein Ding ist. Am Arbersee warteten schon meine Mädels auf mich. Langsam konnte ich wieder lachen und ich fühlte mich nach über 40 Kilometern so richtig fit. Die Füße hatten sich eingelaufen und ich konnte wieder ballern. Martin, den ich am kleinen Arber überholen konnte, war knapp hinter mir und er zog auch beim Anstieg zum Mittagsplatzl wieder an mir vorbei. Respekt, der war super drauf. Aber auch ich brauchte mich nun nicht mehr verstecken. Einer nach dem Anderen musste dran glauben. Die letzten 10 Kilometer waren angebrochen. Nochmals drückte ich kleine Trails nach oben und dann ging es nur noch auf leichtfallender Forststraßen nach unten. 5 Kilometer vor dem Ziel konnte ich Jupp überholen und ich setzte noch eines drauf. Ich lief mit einer 3:30 er Pace in Richtung Ziel. Dann sah ich Martin einige 100 m vor mir. Und nochmals legte ich eine Schippe nach und aber dann ging mir die Strecke aus. Ich lief einige Sekunden hinter ihm zum Ziel. Emma kam mir schon entgegen und ich lief gemeinsam mit meiner kleinen Maus nach 7 Stunden 30 Minuten 33 Sekunden, 60 Kilometern, 2600 Höhenmetern kam ich als 19. in der Altersklasse und als 45. Gesamt von knapp 200 Ultrastartern ins Ziel. Da Martin auch noch Geburtstag hatte genossen wir natürlich eine Siegerhalbe in der Sonne :-)
Fazit: Super organisiertes Rennen, das trotz meiner Vorbelastungen, am Ende ganz gut für mich lief. Es macht natürlich immer wieder Spaß auf den Trails in der Heimat zu ballern und von meinen Mädels angefeuert zu werden. Der Lauf schreit natürlich nach Wiederholung im nächsten Jahr :-)